1. |
Vom Krieg geträumt
03:20
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Vom Krieg geträumt
Heute Nacht habe ich vom Krieg geträumt
am Morgen war er da.
Die Welt entzweit, unfühlbar taub
wahr ist nur was war.
Die Zukunft wund und fremdbestimmt
der Sensenmann ist da.
Das Sterben ist jetzt laut und bunt
ganz deutlich wahrnehmbar
Menschen sterben, ausgelöscht
für Eltern, Freunde, Erben.
Der Sohn ist tot, die Mutter leer
beginnt das frühe sterben?
Der alte Mann diktiert den Tod
will er vielleicht nur sterben?
(c) 2022 Oswald Henke
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2. |
Jugend auf das Schafott
06:30
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Jugend auf das Schafott
Wir schicken die Jugend auf das Schafott
Auf die Schlachtbank der Macht
Legen das Seil des multikulturellen Versagens um ihre dürren Hälse
Wir ertränken sie im Sand ausgelaufener Uhrwerke
Führen die Klinge an ihre Kehlen
Öffnen ihre Adern und betrachten sie beim Ausbluten
... oder marschieren
(c) Oswald Henke
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3. |
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"Ich habe aufgehört zu schlafen"
Die Zeit zog los
Sie trennte uns
Ich habe aufgehört zu schlafen
Weil ich keine Tage zähle
Ich habe meine Erinnerungen verloren
Sie haben sich aufgelöst
Bittersalz der Dunkelheit
Verloren im gedanklichen Leerlauf
Verloren im gedanklichen Leerlauf
Ich habe aufgehört zu schlafen
Weil ich keine Tage zähle
Denn Tage sind Tage
Keine Wochentage
Nur Skeletttage
Eine Art Lebensgerüst
Zur Orientierung
Ohne Vorwort
Ein diffuser Wochenfrass
Den man nicht spürt
Ich habe aufgehört zu schlafen
Weil ich keine Tage zähle
Im Wochenbett leiden Jahre
Gebären Monate Knochensand
Die Zeit mahnt nicht mehr
Sie ist beliebig
Traumlos
Todmüde
Zeitlos
Sinnlos
Ich hoffe nicht
Aber wo habe ich sie verlegt
Meine Hoffnung
Ich habe aufgehört zu schlafen
Weil ich keine Tage zähle
Im Wochenbett leiden Jahre
Gebären Monate Knochensand
...
Ich habe aufgehört zu schlafen
...
(c) Oswald Henke
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4. |
Die Welt blutet
09:38
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ohne Worte - Instrumental
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5. |
Ethisch vertretbar
07:31
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Ethisch vertretbar
Wir benötigen ein wandlungsfähig modifiziertes Virus
Das ethisch vertretbar als Waffe eingesetzt werden kann
Das Virus sollte Individuen nicht unbedingt töten
Sondern dafür sorgen
Dass ein bis zwei Prozent der Bevölkerung eines Landes
Als wirtschaftlicher Leistungsträger komplett ausfällt
Durch diese generierten Folge-Pflegefälle
Die bevorzugt Individuen im arbeitsfähigen bzw.
Gesellschaftlichen vorleistungsfähigen Alter treffen sollten
Werden Geld und Ressourcen gebunden
In Folge dieser Entwicklung kann diese Gesellschaft
Kaum noch marktwirtschaftlich funktionieren
Und stürzt in eine gesellschaftliche Abwärtsspirale
Ein großer Teil der noch leistungsfähigen Bevölkerung
Wird sich nur noch um die Versorgung
Der chronisch Kranken kümmern müssen
Dieser Effekt ist das eigentliche Ziel
Denn ergänzt durch gezielte Falschinformationen
Wird die angegriffene Bevölkerung sich sehr zeitnah
Durch Rezession Armut und Hunger selbst destabilisieren
Das Recht auf Individualität
Überhöht durch egoistische Rücksichtslosigkeit
Wird zur Anomie führen und wir werden dann
Gezielt diese Strukturen infiltrieren
Und diese Bevölkerung befrieden
Entindividualisieren und in unser System eingliedern
Wir halten dieses Vorgehen für ethisch vertretbar
Da wir kaum töten oder Zwang ausüben
Das einzige Problem ist das Virus hält sich nicht an Landesgrenzen
Somit müssen wir unseren eigenen Wirkungskreis
Möglichst abschotten und ebenfalls nicht unbeträchtliche
Gesellschaftliche Kollateralschäden in Kauf nehmen
Das halten wir aber für wirtschaftlich vertretbar
(c) Oswald Henke
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6. |
Die Götter weinen
04:42
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Die Götter weinen
Ein Land hängt schief
Glaube fehlt
Wissen auch
Konsensmissbrauch
Orientierungsnot
Heldentod
Der Infobraut
Machtmissbrauch
Verleugnet glatt
Nacktgelogen
Des Kaisers Braut
Totgelogen
Ein Land das ächzt
Leere Politik
Inflation
Der Werte
Seelengeigerzähler
Notieren peinlich
Das Ertrinken
Flüchtender Hoffnung
Das Gezeter
Den Applaus
Für all die Toten
Ethikrauch
Für Nichts
Die Götter weinen
Alle weinen
Alle
Die es gibt
Keiner fühlt
Alle schreien
Wild und laut
Im Babylongestrüpp
Ihre eigenen
Gebeine
Fleischloses
Glück
Die Menschen meinen
Alle meinen
Alle Menschen
Die es gibt
Denn jeder meint
Ich bin es nicht
Ich bin es nicht
Gewesen
Wer dem Bösen
Applaudiert
Füttert nur
Menschenhaie
Wer glaubt zu glauben
Poliert die Gier
Klerikaler
Inzucht
Die Götter weinen
Alle weinen
Alle
Die es gibt
…
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7. |
Winter
06:27
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Instrumental
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8. |
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Instrumental
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9. |
Nur schwarze Schlüssel
07:09
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Nur schwarze Schlüssel
Wenn der Morgen naht
Das Licht nur stört
Die Glieder schwer
Ohne Kraft
Kein Sinn
Kein Tagwerk wert
Kein Fühlen mehr
Nur Grau und Schwarz
Gefangen leer
Gefesselt im Morast
Der eigenen Gedanken
Einsamkeit
Allein
Leblos
Kein Gedanke formt einen Schlüssel
Für die Tür die aus dem Dunkel führt
Nur schwarze Schlüssel die in Gewölbe führen
Über Kellertreppen ohne Rückkehr
Nasse Orte ohne Licht
Ohne Wärme
Nur Kellertreppen ohne Rückkehr
Meine Seele verkümmert
Aber sie hat aufgehört zu schmerzen
Mein Frohsinn amputiert von Messern ohne Hoffnung
Ich bin zu schwer kann mich nicht bewegen
Nur existieren
Ohne eigenen Willen
Ohne neue Erinnerungen
Kann ein Seil mich aus dem Leben führen?
Eine Klinge meine Seele
Aus meinem Körper schneiden?
Aber wenn meine Gedanken
Tief im Kerker liegen
Dann kann
Dann kann ein Funke Hoffnung
Zartes Licht auf Schönheit legen
…
Nur schwarze Schlüssel
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10. |
Erfrieren
09:39
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Instrumental
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11. |
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Krebsgeschwür der Demokratie
Toxische Männlichkeit
Und Lobbyismus der Menschen
Zum Unwohl der Gesellschaft beeinflusst
Sind Krebsgeschwüre jeder Demokratie
Krebsgeschwür der Demokratie
Krebsgeschwür der Demokratie
Wir haben unsere Zukunft ausbluten lassen
Die Jugend für Profit und Gier verkauft
Wir opfern grundsätzlich Zukunft
Um den Status der Macht zu sichern
Denn
Wir sind
Blind
Krebsgeschwür der Demokratie
Krebsgeschwür der Demokratie
Denn sie wissen nicht was sie tun
Wir werden alle sterben
(c) Oswald Henke
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12. |
Inzest der Macht
07:52
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Inzest der Macht
Die ganze Welt ist ein Schlachtfeld
Natur und Schönheit
Zerstört durch
Fieber
Sie hat es einfach nicht verdient
Möge sie verhungern
Möge sie verbrennen
Möge sie aussterben
Möge sie verhungern
Möge sie verbrennen
Möge sie aussterben
Sie hat es einfach nicht verdient
Die Menschheit
Die Menschheit
Geschwür des Inzest der Macht
Sie hat es einfach nicht verdient
Die Menschheit
Möge sie verhungern
Möge sie verbrennen
Möge sie aussterben
Möge sie verhungern
Möge sie verbrennen
Möge sie aussterben
…
Verschwinden
Zugrunde gehen
Die Menschheit
Geschwür des Inzest der Macht
Sie hat es einfach nicht verdient
Die Menschheit
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13. |
Der schwarze Schlaf
06:22
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Der schwarze Schlaf
Wenn Traurigkeit den Alltag
Sanft mit Tränen wäscht
Sich Gedanken im Abendrot
Müde selbstverletzt verlieren
Wenn Hoffnung jeden Morgen geboren
Und vor dem Frühstück stirbt
Zorn als Wochenfraß
Starr als Maske ein Gesicht ersetzt
Dann kommt er
Der schwarze Schlaf
Wir marschieren
Zu seinem Wiegenlied
Der schwarze Schlaf summt leise
Das Wiegenlied vom Tod
Wir marschieren
Tanzen mit dem Tod
Auf dem Siechenfest der Zukunftsleichen
Maskierte Kinderleichen
Der Mütterchor ist längst erstickt
Der Knochentanz beginnt
…
Man kann sich nicht
Hinter Schatten verstecken
Nur in Schatten treten
Und sich im Schwarz
Im Dunkeln wälzen
Um auf den Kuss zu warten
Der dich vom Leben löst
Dem schwarzen Schlaf
Sich im Schlaf verlieren
Verirren – und irgendwann
Im schwarzen Schlaf ersticken
Im Schwarz ertrinken
…
Wenn Hoffnung jeden Morgen geboren
Und vor dem Frühstück stirbt
Der Knochentanz
Nimmt nüchtern seinen Lauf
(c) Oswald Henke
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14. |
Agonie
07:10
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Agonie
Manchmal fühlt man sich verloren
Treibt in einem Eismeer
Auf einer Scholle sich verzehrendem Eis
Verliert immer mehr den Halt
Es wird schwerer sich an sein Leben zu klammern
Die Hände werden klamm
Reagieren nicht mehr
Langsam schwindet jede Kraft
Die Kraft sich festzuhalten
Die Kraft am Leben zu bleiben
Die Kraft weiterzuleben
Denn die Kälte kriecht durch unseren Körper
Wir sind verloren und mit jeder Stunde jedem Tag
Im Wochentakt Monate abgelebter Jahre
Werden wir uns unseres sicheren Endes bewusst
Zeit Abschied zu nehmen
Zurückzublicken wer wir waren
Was uns als Mensch im Leben ausgemacht hat
In der Hoffnung dass wir Spuren hinterlassen haben
Keine Blutspuren
Keine tiefen Narben
In Seelen oder Haut
Vielleicht sind wir auch nur Teil der Kälte
Die uns jetzt umklammert
Unsere Hoffnung lähmt
Was passiert wenn wir die Augen schließen
Einfach loslassen und in das Eiswasser unter uns gleiten
Von fühlbarer Kälte
In absolute Kälte
Schmerzen verschwinden
Wohin eilen dann unsere Gedanken
In die Dunkelheit
Ich bin für jedes Flüstern taub
Ich sterbe
Genau jetzt
Fühle nur Leere
Ein Nichts
Ich sterbe
Ich sterbe
Meine Gedanken lösen sich auf
Sind nur noch ein Echo
In der Erinnerung jener Menschen
Die mich kannten
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15. |
Wäre ich
04:10
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Wäre ich
Wäre ich ein Schneider
So würde ich weiße Büßgewänder nähen
Sie von Kinderhänden bemalen lassen
Dann verbrennen
Nicht die Kinder
Den Stoff anbrennen
Dann mit Blut löschen
Welchem Blut?
Dem der toten Kinder
Die irgendwo
Zermalmt von Trümmern
Zerfetzt von Granaten
Von uns allen verraten
Mehr oder weniger
Schmerzhaft starben
Wäre ich ein Schneider
Ich nähte nicht.
Wäre ich ein Eremit
So hätte ich des Redens müde
Fast alle Worte längst vergessen
Die Sprache als Laute
Verlernt verdrängt
Mein Mund längst zugenäht
Mit Garn aus Sehnen
Die Zunge zuerst gespickt
Mit Dornen
Dann abgebissen
Und mit Mut und Unmut
Züchtig zerkaut
Seelig verschluckt
Kein Laut
Wäre ganz allein
Endlos verstummt
Wäre ich ein Eremit
Mich gäbe es nicht.
Wäre ich ein Gott
Euch gäbe es nicht
Denn längst hätte ich
Jegliche Schöpfung
Am Tag Acht wiederrufen
Keiner könnte an meine
Göttlichkeit glauben
Wenn keiner glaubt
Wär ich kein Gott
Wenn keiner glaubt
Wär ich kein Gott
Wäre ich ein Gott
Euch gäbe es nicht.
Wäre ich ein Gott
Mich gäbe es nicht.
© Oswald Henke
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16. |
Träumende Stadt
06:44
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Instrumental
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17. |
Unbekannter Mensch
06:08
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Instrumental
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18. |
Chor der Toten
06:57
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Instrumental
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19. |
Gemeinsam Atmen
04:19
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Gemeinsam atmen
Am Ende tanzen wir als Individuum allein
Als Einzelwesen meiden wir das Korsett
Einer uns fesselnden Konstruktion
Die uns fixiert
Nicht hält aber schützen könnte
Gemeinsamkeit
Gemeinsam atmen
Wir suchen alle nach Glück
Aber sind blind für jene Momente
Die Augenblicke die uns fühlen lassen
Wir leben –
Ein und ausatmen
Wir weinen weil es schön oder traurig ist
Wir fühlen gerne unsichtbar
Aber so werden wir irgendwann übersehen
Von anderen deren Glück
Wir hätten sein können
Wären sie nicht auch
Längst in ihren Gedanken erfroren
Gemeinsam atmen
Dem Leben Atem spenden
Gemeinsam atmen
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20. |
Hoffnung
05:16
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Hoffnung
Es ist nur der Gedanke
Zeitnah
Jetzt
Oder als Erinnerung
An ein Lachen
Einen Kuss
Irgendein Zeitsplitter
In dem sich
Was Wichtig war
Wiederspiegelt
Hoffnung
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ERBLAST Bayreuth, Germany
ERBLAST wurde 1996 von Oswald Henke (Goethes Erben) als Soloprojekt mit diversen Gastmusikern
gegründet.
Tonträger:
1996 Erblast - I
1997 Erblast - II
2000 Erblast - VI
2002 Erblast - Drittgeschlecht
2003 stellte Oswald Henke ERBLAST ein
2022 reaktivierte er das Projekt und veröffentlichte am 20.12.22 "Vom Krieg geträumt" als Video auf YouTube
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