Über das Album "I" von ERBLAST

Rückblickend auf das Jahr 1996 und mit überarbeiteten Anmerkungen von Oswald Henke zu diesem Werk.

Um Missverständnissen vorzubeugen, ein paar erklärende Worte zum Inhalt dieses Albums. Die Stücke dieses Album sind nicht als Angriff auf irgendeine Religion zu deuten, noch werden irgendwelche Formen von Irrglauben vertreten. Wer Botschaften sucht, wird keine finden. ERBLAST I versteht sich als Soundtrack zu dem Ereignis jetzt lebender Generationen einer Jahrtausendwende. Somit ist ERBLAST I ein möglicher Soundtrack zur Jahrtausendwende.

Kurz vor dem Ende eines Zeitzyklus, egal ob Jahrhundert oder Jahrtausend, manifestiert sich innerhalb der Bevölkerung eine Angst vor einer ungewissen Zukunft. Obwohl dieses Ende auch ein Neubeginn ist, wirkt es auf uns Menschen bedrohlich. Vielleicht liegt es auch daran, dass der menschliche Verstand die Dimension "Zeit" nur als lineare Maßeinheit versteht. Die Möglichkeit, Zeit zu manipulieren, besteht nur als phantastische Literatur oder Eigenphantasie und hoffentlich niemals als Realität.
ERBLAST I ist eine Zeitreise durch die Vergangenheit und eine nicht festgeschriebene Zukunft. Ein akustischer Blick auf vergangene Epochen eines ausklingenden Jahrtausends.



1. ​Illian

Willkürlich gewählt erleben wir eine kurze Episode einer längst vergessenen, indigenen Kultur, ein Zeitschnappschuss.



2. Erinnerung

Das Leben im Zeitraffer betrachtet, Stationen eines Menschenlebens, komprimiert auf wenige Augenblicke. Wenn ein Mensch im Schmerz mit einem Schrei in ein Leben geboren wird.



3. Stumme Bilder

Wir nehmen Platz in einem imaginären Kino, denn Bilder können inzwischen bereits über ein Jahrhundert lang laufen. Damals waren die Bilder noch vom Ton losgekoppelt. Eine Vereinigung fand erst einige Zeit später statt. Begleitet wurde live zu konservierten und projizierten Bildern.



4. Eine Tragödie

Egal ob in Sagen, Erzählungen oder Märchen, die Tragödie ist auch Teil unseres realen, erlebten Lebens. Wie die Literatur hält sich hier das Spektrum der Tragödie nicht an die Grenzen der Dimensionsfessel Zeit, obwohl die gesamte Literatur in diesem Jahrtausend existiert. Die Zeit unterscheidet nicht zwischen trivialem oder literarisch wertvollem Werk.



5. Arbeit

Eine Fabrikhalle beheimatet eine Feier zu Ehren der Arbeit, aber eigentlich haben wir für dieses Geschehen nur ein zynisches Lächeln übrig, denn noch immer wird ein Mensch häufig auf seine Arbeitsleistung reduziert und der Mensch auch so wirtschaftlich vom Kapital bewertet.



6. Ritual

Die Natur als Teil von einem Ritual.



7. Illusion

Schönheit kann sehr bedrohlich wirken und das Leben als Illusion offenbaren.



8. Ritual der Kreuzigung

Eine Suche nach Wahrheit?



9. Erwachen

Aus einem bösen Traum aufzuwachen hat manchmal zur Folge, dass die Realität noch hässlicher als die Traumwelt ist.



10. Was ist Dein Wunsch?

Wer vertritt in einem Krieg die gerechte Sache? Wer ist gerecht und wer bestimmt, was wahr ist? All diese Fragen wurden an unterschiedlichen Orten zur selben Zeit unterschiedlich beantwortet, doch gleichzeitig gab es auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten ein und dieselben Antworten.



11. Eis

Wenn Eis das Leben erstickt und die Melodie eines Kinderklavieres in seiner Kristallstruktur gefangen hält, kommt man dann vielleicht zu einer Einsicht?



12. Was war bleibt

Einsicht, ein Teil unserer Vergangenheit? Unser Leben stellte für andere Menschen die Zukunft dar? Für die meisten Menschen haben wir aber als Individuum weder existiert noch eine Rolle gespielt oder wir wurden einfach nur vergessen!



ERBLAST ist mein persönlicher Egotrip, den ich mit unterschiedlichen kreativen Unterstützern und Mitwirkenden realisiere.

Für ihr Engagement an diesem Album möchte ich mich insbesondere bei den Mitkreativen Troy, Juliana Ihl und Alexander Popp bedanken.

Dank gebührt ebenso Vladimir Ivanoff für so manch guten musikalischen Ratschlag und ESTA für seinen künstlerischen Beitrag der Gemälde in Form des Cover-Artworks sowie (was nicht zu sehen ist, außer ihr besitzt die CD-Version) des Booklet-Artworks.

Grüße an alle Menschen, die Gefallen an diesem Soundtrack zur Jahrtausendwende gefunden haben.


Oswald Henke im Juli 1996 mit Ergänzungen aus September 2023